Update: 01.12.2025
Am 14.10. ist ein viel kommentierter und umstrittener BUND-Artikel erschienen, in dem ich prominent zitiert und als Kritiker der gymnasialen Lehrpläne dargestellt werde. Eine der Kernaussagen, für welche ich mit meinen Zitaten herhalten muss, ist, dass sich der gymnasiale Lehrplan dem Lehplan21 angleichen müsste.
Wie immer hat man in solchen Artikeln kein Raum, sich zu erklären. Aussagen werden verkürzt und teils aus dem Zusammenhang gerissen dazu verwendet, eine These zu untermausern. Daher hier meine etwas differenziertere Stellungnahme zu obiger Kernfrage:
Mein (subjektiver, nicht evidenzbasierte) Eindruck ist, dass einige Gymnasiallehrpersonen in ihre Erwartungen an die Lernenden, welche aus der Volksschule kommen, nicht mit einbeziehen, dass im LP21 der Fokus auf Kompetenzen und nicht auf enzyklopädischer Vollständigkeit gelegt wird. Die Folge ist, dass nicht alle Lernenden den gleichen "Wissensstand" haben, man am Gymnasium nicht verlässlich darauf zählen kann, dass Lernende sicherlich diesen oder jenen Inhalt bereits behandelt haben usw. Dies führt zu Missverständnissen, falschen Erwartungen, Vorwürfen, bis hin zu Ärger, Unmut und Stress. Letztlich fehlt es an einer besseren Pflege des Übergangs Sek I - Sek II - etwa so wie der Übergang Sek II - Hochschule mit hochdekorierten Kommissionen bewirtschaftet, ge-monitort und gepflegt wird. die leidige Diskussion über mehr oder weniger Kompetenzorientierung ist nicht zielführend. Keine Kompetenzen ohne Inhalte und umgekehrt! Es ist bloss die Frage, ob in den Lehrplänen die Kompetenzen oder das inhaltliche Curriculum als Ziel genannt werden sollen. Mein Eindruck ist, dass es am Gymnasium in all den Lehrplanreformen der letzten 30 Jahren nie gelungen ist, die inhaltlich übervollen Plane zu entschlacken. Daher geht mein Plädoyer in Richtung Kompetenzorientierung aber selbstverständlich MIT Inhalten. Diese sollen aber exemplarisch sein und nicht dem Anspruch an enzyklopädischer Vollständigkeit hinterher rennen. Das verhindert echte Bildungsprozesse. Also: Das entscheidende ist die Exemplarizität der Inhalte in den Lehrplänen. Bildungsprozesse beschreiten heisst Zeit verlieren, nicht Zeit gewinnen! Um diese Lern-Zeit zu bekommen brauchen wir weniger dichte Lehrpläne, welche aber jene für die jeweiligen Fächer wichtigen Konzepte, Methoden und Kompetenzen beinhalten!
Wir arbeiten am Institut Sek II an einem KI-basierten Chat-Tutor, der Schülerinnen und Schülern dabei helfen soll, Bildungsprozesse zu beschreiten. Wenn Lernende KI in der Schule nutzen, dann heute meist unkontrolliert und zum Zweck, Aufgaben schneller und effizienter zu bewältigen. Das Ziel von Schule und Unterricht besteht aber nicht darin, effizient Aufgaben zu lösen, sondern Lernprozesse zu beschreiten. Das ist anstrengend, fordert Mühe und braucht Zeit. ("Sich bilden heisst Zeit verlieren, nicht Zeit gewinnen"; sinngemäss nach Rousseau) . Der unkontrollierte Einsatz von Chat-GPT in Unterricht und Schule führt zur Kompetenzsimulation und im schlechtesten Fall behindert es echte Bildungsprozesse.
Der entwickelte Prototyp eines "epistemischen KI Tutors" soll dazu dienen zu beforschen, inwiefern KI so genutzt werden kann, dass sie Bildungsprozesse begünstigt. In einen SRF Beitrag wurde über diese Arbeit berichtet.
Im kommenden Jahr liegen die sportlichen Prioritäten im Funktionärs-Bereich. Ich begleite eine der weltweit grössten Breitensport-Veranstaltungen im OL die Swiss-O-Week 2026 als technischer Delegiertes des schweizerischen OL Verbands. Die Veranstaltung findet im Sommer in der Woche vom 10.07 - 18.07. in der Region Morgin - Les Croset - Avoriaz in den schweiz-französischen Alpen statt. Ich freue mich darauf!
Meine Tage als Gemeinderat von Nidau sind gezählt. Auf ende Jahr endet meine 16jährige politische Karriere in Nidau. In den letzten zwei Legislaturen haben wir in der Abteilung Bildung, Kultur und Sport einiges erreicht:
Schulen:
- Einführung und Ausbau der Schulsozialarbeit in Nidau
- Einführung und Evaluation des Mehrjahrgangsklassen-Systems an unseren Schulen
- Spatenstich zum neuen Schulhaus Beunden-Ost
- Eröffnung von total 4 neuen Schulklassen
- Besetzung mehrerer Schulleitungsstellen
Kita:
- Einführung System "Betreuungsgutscheine"
Tagesschulen:
- Aufwertung der Funktion "Gruppenleitung", neue Lohn-Einreihung
Kultur:
- "Kultur Kreuz Nidau" (KKN) wird zur Kulturinstitution von überregionaler Bedeutung
- Subventionserhöhung KKN
- Politische Einleitung des Prozesses Fusion des KKN, Le Singe und GrooveSound zum Cartell Curturel
- Wiedereinführung KulturLegi